Stromnetze

In Deutschland und im überwiegenden Rest von Europa gibt es grundsätzlich vier Spannungsebenen, auf denen Strom übertragen bzw. verteilt wird.

 

380/220 kV (Höchstspannung): Höchstspannungsleitungen bilden das Rückgrat der Stromübertragung über weite Strecken, oft auch über Staatsgrenzen hinaus. Über sie wird beispielsweise im Moment der Strom von Erzeugerstandorten zu größeren Städten und Industrieabnehmern transportiert.

 

110 kV (Hochspannung): Steht ein zentrales Kraftwerk, wie z.B. ein Atom- oder Kohlekraftwerk, in der Nähe einer Stadt oder eines großen Verbrauchers, wird im Normalfall eine Hochspannungsleitung zwischen den beiden errichtet. Diese hat den Vorteil, dass nicht so große Transformatoren benötigt werden, die Spannung aber trotzdem eine relativ geringe Stromstärke zulässt.

 

20/10 kV (Mittelspannung): Für Stromübertragung zwischen größeren Verteilstationen oder in großflächigen Gebieten wird diese Spannung eingesetzt. Auf dem Land kommen üblicherweise 20 kV vor, in Städten werden 10 kV bevorzugt. Auch einige Industriestandorte beziehen diese Spannung.

 

400 V (Niederspannung): Von den Verteilstationen zu einzelnen Haushalten wird fast ausschließlich Niederspannung eingesetzt; die 230 V in der Wohnung kommen durch die Phasenverschiebung beim Drehstrom zustande, da für die meisten elektrischen Anwendungen im Haushalt nur eine der drei Phasen benötigt wird.

 

HGÜ (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung): Ist ein Transport über sehr weite Strecken von Nöten, wird zunehmend auf diese Art der Energieübertragung gesetzt. Da sich ab einer bestimmten Distanz Gleichstrom mehr lohnt als Drehstrom, werden z.B. Seekabel oder Trassen von Nord- nach Süddeutschland mit Gleichstrom betrieben.   

 

Der Grund für den Betrieb unterschiedlicher Netze und Spannungsebenen   liegt am elektrischen Widerstand der Stromleitungen. Diese elektrischen   Widerstände verursachen Verluste - es wird mehr Energie beim Kraftwerk   in die Leitungen eingespeist als bei den Verbrauchern ankommt.

  

Um diese Verluste möglichst gering zu halten, wird nach folgendem   Prinzip vorgegangen: Je höher die Spannung  desto geringer die   Ströme. Und damit auch die  Leitungsverluste. Muss elektrische   Energie über große Entfernungen transportiert werden, kann dies nur mit   hoher Spannung wirtschaftlich sinnvoll bewerkstelligt werden.

 

Wenn Sie sich näher zu Stromnetzen informieren möchten, besuchen Sie bitte auch die Webseite von Amprion, auf der viele wichtige Grundlagen nochmal besser erläutert werden.